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in Wolfenbüttel

Details


Grete Leven, geborene Kirchheimer

geboren: 12.07.1924 in Wolfenbüttel

Wohnadresse in Wolfenbüttel: Schützenstraße 20

Grete Levens Schicksal ist eng mit dem ihrer Mutter Martha Kirchheimer und ihres Vaters Dr. Siegfried Kirchheimer verbunden. 1957 versuchte sie von New York aus, eine Entschädigung für die ihr nicht gestattete Ausbildung zu erhalten. Der Oberkreisdirektor des Landkreises Höxter schrieb der Stadtverwaltung Wolfenbüttel deshalb am 8. Mai 1957 einen Brief: Die Vorgenannte hat in ihrem hier anhängigen Entschädigungsverfahren angegeben, daß sie in Wolfenbüttel zunächst die sogenannte „Waisenhausschule” und später die “Bürgerschule in der Karlstraße” besucht hätte. Die letztgenannte Schule hätte sie im Jahre 1938 verlassen müssen, und es sei ihr nicht möglich gewesen, ihre Schulausbildung zu vollenden, weil ihr nach diesem Zeitpunkt als Jüdin jeder weitere Schulbesuch unmöglich gemacht worden sei. Altersmäßig dürfte die Antragsstellerin Ostern 1938 ihre Volksschulpflicht beendet haben, im Juli 1938 ist sie von Wolfenbüttel nach Bad Driburg/ Krs. Höxter verzogen. Ich bitte um Feststellung, ob die Verfolgte aus rassischen Gründen die dortige Bürgerschule in der Karlstraße vor Beendigung ihrer Volksschulpflicht verlassen hat. Außerdem bitte ich um Übersendung einer Abschrift des letzten Schulzeugnisses, da die Antragsstellerin angibt, daß sie als Tochter des Arztes Dr. Siegfried Kirchheimer eine bessere Berufsausbildung bekommen haben würde, wenn sie nicht Jüdin gewesen wäre. An Hand des Schulzeugnisses möchte ich feststellen, ob die geistigen Fähigkeiten zum Beispiel für einen Besuch einer höheren Schule ausgereicht hätte. Ich bitte ferner um Mitteilung, in welchen Verhältnissen die Familie des Dr. Kirchheimer lebte und ob der Vater der Antragsstellerin wirtschaftlich in der Lage gewesen wäre, seiner Tochter Greta eine weitergehende Berufsausbildung zu ermöglichen, wenn er nicht ebenfalls rassisch Verfolgter gewesen wäre. Die Stadtverwaltung antwortete am 22. Mai 1957: (...) Der Vater der Antragsstellerin wäre finanziell in der Lage gewesen, seiner Tochter Greta eine weitergehende Berufsausbildung zu ermöglichen. Eine Bescheinigung über den Schulbesuch Greta Kirchheimer an der Volksschule liegt bei. Über den Ausgang dieses Vorganges liegen keine Informationen vor.

geflüchtet: 1941 in die USA

Überlebt

Familie:
Lore Eppy, geborene Kirchheimer
Siegfried Kirchheimer
Martha Kirchheimer, geborene Müller
Alice Kirchheimer
Hans Kirchheimer

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