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in Wolfenbüttel

Details


Frieda Pohly, geborene Israelsohn

geboren: 15.07.1896 in Föhrden

Wohnadresse in Wolfenbüttel: Halchtersche Straße 4 (früher Nr. 2)

Eine persönlich gehaltene Vorstellung von Frieda Pohly am Tag der Verlegung (25.10.2014) von drei Stolpersteinen vor dem früheren Wohnhaus der Familie durch die Schüler des Gymnasiums im Schloss, Lea Koch und Lena Ewert.

Tagebucheintrag vom 15.10.1941 in Wolfenbüttel:


"Liebes Tagebuch,
Es ist so grausam, alles habe ich verloren. Heute haben sie uns nun auch unser geliebtes Zuhause genommen. Wir wurden in das „Judenhaus“, Karrenführerstraße 5, verschleppt. Damit hat unsere Freiheit endgültig ein Ende. Hier sitzen wir nun in einem kahlen, kalten Raum, wo wir nicht einmal die ganze Küche nutzen können. Viele geliebte Dinge mussten wir zurücklassen. Was wird die Zukunft bringen? Ich weiß es nicht, doch ich hoffe, dass der Krieg bald vorbei ist und wir irgendwann in unser geliebtes Heim zurückkehren können. Der einzige Trost, der mir noch bleibt, ist die Liebe zu meinem Mann und dass wir beide noch zusammen sind."

Tagebucheintrag vom 18.03.1942 in Wolfenbüttel:


"Liebes Tagebuch,
Heute wurden mir auch die letzten Erinnerungen an mein früheres Leben genommen, denn ich wurde gezwungen meinen Schmuck abzugeben. Darunter waren auch ein schöner Ring, das Amulett meiner Mutter und noch viele andere Erbstücke. Für mich waren diese Dinge von unschätzbarem Wert, doch ich habe nur eine einzige Reichsmark dafür bekommen. Unser Leben wird von Tag zu Tag schrecklicher, ich weiß nicht, wie lange ich das noch durchhalte. Hoffentlich geht es wenigstens meiner Tochter Ilse gut, sie liegt mir schließlich am Herzen, auch wenn sie nicht mein leibliches Kind ist."

Frieda Pohly wurde 1942 nach Polen deportiert. Ihr weiteres Schicksal ist unbekannt. Wie viele andere wurde sie nach Kriegsende für tot erklärt: 8. Mai 1945

deportiert: 1942 Richtung Polen

Tot

 

Familie:
Ilse Pohly, verheiratete Meyer
Alfred Pohly

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