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in Wolfenbüttel

Details

Henriette Rosenthal, geborene Heymann

geboren: 07.08.1876 in Schöppingen

Wohnadresse in Wolfenbüttel: Am alten Tore 6

Henriette Rosenthal führte gemeinsam mit ihrem Mann Pinkus ein angesehenes Juweliergeschäft mit sechs Schaufenstern. Aufgrund der Krankheit ihres Mannes ging das Geschäft in den 1920iger Jahren soweit zurück, dass er es an den Kaufmann Berthold Moses verpachtete, der in den Räumen ein Schuhgeschäft eröffnete. Die noch vorhandenen Gold- und Silberwaren verkaufte Henny Rosenthal in einem kleinen Raum, der ein Schaufenster besaß. Pinkus Rosenthal starb im September 1934 in der Heil- und Pflegeanstalt Königslutter. Das Handelsregister beim Amtsgericht enthält den Vermerk, dass der Geschäftsbetrieb am 22. Juni 1937 erloschen ist. Seine Frau, als Erbin, beantragte im Oktober 1936 die Überschreibung des Grundstücks im Wert von 21.700 RM auf ihren Namen. Im Zuge des beabsichtigten Raubes aller jüdischen Vermögen beantragte das Finanzamt Wolfenbüttel im Mai 1938 beim Amtsgericht zugunsten des Reichsfiskus die Eintragung einer Sicherungshypothek von 10.000 RM: Als Sicherheit für die bei der Auswanderung der Witwe Henny Rosenthal fällig werdende Reichsfluchtsteuer. Im August bewilligt Henny Rosenthal dem Kaufmann Willhelm Bartels ein Vorkaufsrecht mit Eintragung in das Grundbuch. Weil Henny Rosenthal Ende 1939 mit der Zahlung der 5. Rate der Judenvermögensabgabe in Höhe von RM 2.450 in Rückstand war, beantragte das Finanzamt eine Sicherungshypothek in gleicher Höhe. Im Februar 1942 verfügte der Oberfinanzpräsident gemäß einer Verfügung des Braunschweigischen Innenministers die Einziehung ihres Vermögens zugunsten des deutschen Reiches: Die Verwaltung und Verwertung des Vermögens liegt aufgrund eines Erlasses des Führers vom 29.5.1941 mir ob. Frau Rosenthal und ihre behinderte Enkelin Lore Adler, die zeitweise auch in einem Heim gewohnt hatte, mussten das Haus verlassen und in das „Judenhaus“ Karrenführerstraße 5 umziehen, danach in das „Judenhaus“ Lange Straße 34. Ihr Haus wurde nun für das „Reich“ vom Wolfenbütteler Finanzamt verwaltet. Am 11. Juli 1942 wurde sie nach Auschwitz deportiert. Sie kehrte nicht zurück.

deportiert: 1942 nach Auschwitz

Familie:
Lore Adler
Else Singer, geborene Rosenthal

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