Details
Kurt Berger
geboren: 13.02.1924 in Wolfenbüttel
Wohnadresse in Wolfenbüttel: Großer Zimmerhof 21
Kurt Berger erlebte bereits in seiner Kindheit Zurückweisungen, weil er Jude war. Das geschah beim Spielen auf der Straße, auch in der Volksschule, als Lehrer ihm Zensuren gaben, die nicht seinen guten Leistungen entsprachen. Die Mittelschule musste er sofort verlassen, als bekannt wurde, dass er nicht „arisch“ war. Beim örtlichen Hersteller von Landmaschinen lehnte man ihn deshalb auch als Lehrling ab. Er fand dann in einem Braunschweiger Geschäft, das einem jüdischen Kaufmann gehörte, eine Lehrstelle. Auch hier war Schluss, nachdem der Laden in der Pogromnacht von Nazis überfallen und zerstört worden war. Als ihm seine Mutter mitteilte, er könne mit anderen Kindern mit einem Zug nach England fahren, weigerte er sich zunächst, da er seine geliebte Mutter nicht allein mit dem gebrechlichen Vater lassen wollte. Seine beiden älteren Brüder waren zu der Zeit im Konzentrationslager Buchenwald dem Terror der SS-Schergen ausgesetzt.
Nach der Ankunft in England Anfang 1939 sah sich der 15jährige Junge ohne Sprachkenntnisse einer fremden Welt gegenüber, in der er teils freundlich aber auch unfreundlich behandelt wurde. Er versuchte, seine Eltern nach England zu holen, was ihm misslang. Seine beiden Brüder konnte er nach deren Entlassung aus dem KZ Buchenwald in England begrüßen. Den Verlust seiner Eltern durch den mörderischen Wahn der nationalsozialistischen Deutschen wurde zu einem Trauma bis ans Ende seines Lebens. Er kehrte mehrfach nach Wolfenbüttel zurück und schwor jedes Mal, nie wieder zurückzukommen. Er kam immer wieder zurück …..
geflüchtet: 1939 nach England
Überlebt
Gestorben 2001 in Frankfurt
Familie:
Jacob Berger
Leo Berger
Max Berger
Rosa Berger, geborene Laiter