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in Wolfenbüttel

Details


Rosa Berger, geborene Laiter

geboren: 01.02.1888 in Ottynia (Galizien)

Wohnadresse in Wolfenbüttel: Großer Zimmerhof 21

Rosa Berger war wahrscheinlich der stabile und kräftige Mittelpunkt der Familie, die zu den ärmsten in Wolfenbüttel gehörte. Sie kümmerte sich um den Laden für gebrauchte Kleidung, während ihr Mann Jacob als „Lumpensammler“ mit einem Handwagen durch die Stadt zog. Die gesammelten Sachen verkaufte er dann bei einem großen Altwarenhändler am Wolfenbütteler Bahnhof.

Rosa Berger bekam drei Söhne, die religiös erzogen wurden. Den Berichten der drei Jungen, die in England überleben konnten, ist zu entnehmen, dass sie ihre Mutter über alles liebten. Nachdem ihr Ehemann nach einem Freitodversuch nicht mehr zur Versorgung der Familie beitragen konnte, arbeitete sie als Putzfrau für Lohn und für Essen, das sie mit nach Hause nehmen konnte. In der Pogromnacht stürmten Nazis die kleine Wohnung und zerschlugen einen Teil der Wohnungseinrichtung. Sie musste mit ansehen, wie ihr gebrechlicher Mann und die beiden ältesten Söhne mitgenommen wurden. Kurt, der jüngste, wurde verschont. Nachdem Rosa Berger von dem Angebot Englands erfahren hatte, 10.000 Kinder aufzunehmen, setzte sie alle Hebel in Bewegung, um Kurt die Möglichkeit der Flucht aus Deutschland zu ermöglichen. Das gelang ihr. Auf dem Braunschweiger Bahnhof verabschiedete sie ihn. Sie sahen sich nicht wieder, da sie gemeinsam mit ihrem Mann nach Warschau deportiert wurde und nie zurückkehrte.

deportiert: 1942 ins Ghetto Warschau

Schicksal unbekannt

Familie:
Jacob Berger
Kurt Berger
Leo Berger
Max Berger

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