Details
Frieda Schloss, geborene Neuhaus
geboren: 05.02.1887 in Goslar
Wohnadresse in Wolfenbüttel: Halchtersche Straße 18 (früher Nr. 6)
Frieda Schloss arbeitete lange Jahre bei der Familie des Viehhändlers Nathan Schloss. Nach dem Tod dessen Frau Helene heiratete sie 1941 ihren früheren Arbeitgeber. Im Oktober 1941 zwang man sie zu einem Umzug aus ihrem Haus in der Halchterschen Straße in zwei Zimmer im „Judenhaus“ Karrenführerstraße 5.
Im März 1943 musste auch Frieda Schloss eine Vermögenserklärung ausfüllen, die üblicherweise vor der Deportation vom Finanzamt gefordert wurde. Darin listete sie das noch erhaltene Vermögen auf, das sie teilweise von Nathan übernommen hatte, über das sie aber nur mit behördlicher Genehmigung verfügen konnte: Wertpapiere IG Farben, 3000,00 RM. Neben anderen Dingen auch noch ein paar Möbel: 1 Schrank, steht bei Roseboom, bereits verkauft an Landwirt D. in Groß Biewende. Als Gesamtvermögen gab sie 10.157 RM an. Am 31. März schrieb sie der Gestapo in Braunschweig, sie habe sich im Zusammenhang mit der Miete für das Haus in der Halchterschen Straße geirrt und bat gütigst um Entschuldigung. Aus einem Schreiben des Wolfenbütteler Finanzamtes an die Dresdner Bank wird ihr weiteres Schicksal erkennbar: Die 1942 aus dem Reichsgebiet abgeschobene Jüdin Frieda Schloss. „Abschiebung“ war einer der Begriffe, mit denen der nationalsozialistische Staat die Deportation in die Vernichtungslager kaschierte. Wo und wie Frieda Schloss umgekommen ist, wird wohl nie herauszufinden sein.
deportiert: 1842 ins Warschauer Ghetto
ermordet
Familie:
Nathan Schloss
Helene Schloss, geborene Spiegel
Liesel Schloss, verheiratete Levy
Margret Schloss, verheiratete Rosenberg
Lore Schloss, verheiratete Bodek
Resi Schloss, verheiratete Liebmann