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in Wolfenbüttel

Details

Hannah Pohly

geboren: 06.07.1921 in Braunschweig

Wohnadresse in Wolfenbüttel: Leibnitzstraße 4

Hannahs Eltern waren Rita und Max Pohly, sie hatte eine vier Jahre jüngere Schwester namens Alice.
Die begüterte Familie lebte in der Leibnizstraße 4 in Wolfenbüttel. Die Lehrerinnen Fräulein Hirschberg und Fräulein Becker wohnten im selben Haus zur Miete, außerdem die Familie Mast. Ebenfalls im Haus lebten die Großeltern mütterlicherseits, Hermann und Betty Frankenberg.

Hannah besuchte das Gymnasium im Schloss in Wolfenbüttel. Zeitzeugen berichteten, Hannah sei ein hübsches Mädchen gewesen. In der Schulklasse hatte sie deutsche Freundinnen. Sie wurde jedoch von einem nationalsozialistisch erzogenen Mädchen wegen ihres „Jüdischseins“ auf dem Schulhof verprügelt. Im Schuljahr 1938 mussten jüdische Schüler dann die deutschen Schulen verlassen.

Hannah wohnte und arbeitete einige Zeit in Berlin und verbrachte ihre Freizeit zusammen mit Hedy Pohly in Eisdielen und Kinos. Im Mai 1938 schickte sie ihrer Freundin Lore Kirchheimer aus Berlin eine Postkarte.

Am 16. Juni 1941 erfährt man aus einem Schreiben des Landkreises an das Finanzamt Wolfenbüttel, dass Hannah als Sekretärin bei einer jüdischen Gemeinde in Braunschweig arbeitete ohne Gehalt zu beziehen.

Ab dem 15. Oktober 1941 lebte die vierköpfige Familie Pohly im Judenhaus in der Karrenführerstraße 5 in Wolfenbüttel. Sie wohnten dort im zweiten Stock, in zwei Zimmern.
Hannah wollte nach Nordamerika auswandern und musste ihr Vermögen angeben:  Sie besaß zu diesem Zeitpunkt ein Seidenkleid, vier Blusen, eine Sportjacke, drei Garnituren Damenwäsche, zehn Paar Strümpfe, drei Paar Handschuhe, einen Morgenrock, zwei Paar Hausschuhe, einen Schirm, eine Handtasche und einige Hüte.

Das Vermögen wurde vom Deutsche Reich eingezogen, bevor man Hannah 1942 in das Warschauer Ghetto deportierte (belegt in der Opferliste der Gedenkstätte Yad Vashem, 25.01.2002).
Hannah wurde ab dem 31.12.1945 für tot erklärt (laut Gedenkbuch der Bundesregierung/ Bescheinigung aus dem Jahr 1952).
 

Recherche und Text: Leibnitz-Realschule Wolfenbüttel

deportiert: 1942

Für tot erklärt

Familie:
Gelly van der Wyk
Hannah Pohly
Max Pohly
Rita Pohly, geb. Frankenberg

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