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in Wolfenbüttel

Details


Ivan Esberg

geboren: 24.09.1886 in Duderstadt

Wohnadresse in Wolfenbüttel: Lange Herzogstraße 46

Ivan Esberg und seine beiden Brüder Ernst und Alfred hatten die um 1892 in Wolfenbüttel von ihrem Vater Abraham gegründete Pferdehandlung geerbt und erfolgreich weitergeführt. Wie alle jüdischen Deutschen gehörenden Unternehmen wurden den Eigentümern im Laufe der Jahre nach der Ernennung Hitlers und der brutalen Aneignung der absoluten Macht die Betriebe und deren Vermögen durch den nationalsozialistischen Staat geraubt. So erging es auch den Esbergs, die ihre Firma verloren und das große Fachwerkhaus im Zentrum Wolfenbüttels.

Ivan Esberg flüchtete 1936, ein Jahr nach dem Tod seiner Frau Suse, nach Belgien und folgte seinem Sohn Joachim, der bereits im August 1933 nach Gent entflohen war. Sie wähnten sich dort in Sicherheit. Kurz vor dem Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Belgien schob die Belgische Regierung in Belgien lebenden Juden nach Frankreich ab, in mehrere Lager in der Nähe der Pyrenäen. Ivan Esberg, sein Sohn Joachim und dessen Cousin, der auch Joachim hieß, mussten in Kauf nehmen, nun in dem Lager Gurs zu leben und der Dinge zu harren, die noch kommen würden. Vom sicheren Leben außerhalb Deutschlands konnten sie nicht mehr ausgehen, da inzwischen auch Frankreich überfallen worden war. Ivan konnte aus dem Lager entkommen und sich mit Hilfe von Franzosen versteckt halten. Die beiden Joachims wurden nach Auschwitz deportiert. Sie kehrten nie zurück. Ivan Esberg überlebte, kehrte nach Gent zurück, heiratete dort Trude Gramm, die Auschwitz überlebt hatte. In den 1950er Jahren lebten sie zeitweise auch in Wolfenbüttel. Ivan Esberg starb am 6. Februar 1987 in Gent.

Weitere Informationen:

Esberg, Joachim, Nun wißt ihr was soll es bedeuten - Gedichte vor Auschwitz, Braunschweig 2015.

geflüchtet: 1936 nach Belgien

deportiert: 1940 nach Gurs

1940 deportiert nach Gurs

Überlebt

Verstorben Februar 1987

Familie:
Alfred Esberg
Joachim Esberg
Gertrud Meyerstein
Ida Meyerstein

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